Deutsch-israelisches Fachkräfteseminar bei J-ArtEck Jugendbildungsstätte e.V.: Kreative Konzepte für die Jugendarbeit in herausforderden Zeiten
- abondardesign
- 8. Juli
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 10. Juli
2. – 6. August 2025 | Berlin
Intensiv. Inspirierend. Kollektiv gestaltend.
Was alles in nur fünf Tagen möglich ist!
Vom 2. bis 6. August 2025 fand bei J-ArtEck ein intensives deutsch-israelisches Fachkräfteseminar statt – ein kreatives, inhaltlich dichtes und emotional starkes Treffen, das wichtige Impulse für unser Sommerprojekt Arts CampUs 2025 sowie für die zukünftigen Initiativen gesetzt hat.
Mitwirkende des Seminars J-ArtEck Jugendbildungsstätte & Bejt HaMuzika Gilboa-Campteams – Künstlerinnen und Pädagoginnen aus Deutschland und Israel sowie Vertreter*innen der Organisation Together: Institute of Educational Initiatives aus Haifa sowie unseren Berliner Kooperationspartnern Klub Dialog / Schalasch e.V., Lyzeum 2 und Bibliotheka.Tochka treffen sich in Berlin.
Ein zentrales Thema des Seminars war die Vorbereitung des Sommerprojekts Arts CampUs 2025, das unter anderem von Hannelore Brenners Kinderbuch „Brundibár“ inspiriert ist – ein Werk, das ursprünglich als Kinderoper von Kindern im Ghetto Theresienstadt aufgeführt wurde.
In einem interaktiven Workshop mit Anna Smolyarova wurde die Oper aus jüdisch-kultureller, pädagogischer und historischer Perspektive in Form eines Bejt Midrash erschlossen.
Die Teilnehmenden analysierten verschiedene Inszenierungen aus Israel, den USA, Russland und Deutschland und diskutierten ihre Bedeutung für die heutige Zeit. Erste kreative und pädagogische Ideen für eine eigene Umsetzung im CampUs 2025 wurden gemeinsam entwickelt.
In einem musikalischen Workshop mit der Komponistin, Dirigentin und Musikerin Yael Front wurden dramaturgische und musikalische Aspekte der Oper praxisnah erforscht – mit besonderem Fokus auf die Arbeit mit Jugendlichen aus unterschiedlichen kulturellen Hintergründen.

Besonders bereichernd war die Begegnung mit Dr. Hannelore Brenner, Journalistin und Autorin u.a. von „Brundibár: Wie Anninka und Pepíček den bösen Leierkastenmann besiegten“ und „Die Mädchen von Zimmer 28“. Sie berichtete eindrucksvoll von ihren Recherchen und persönlichen Begegnungen mit Überlebenden von Theresienstadt – ein bewegender Beitrag zur erinnerungskulturellen Vertiefung der Shoa-Oper im Projektkontext.
Diese intensive Auseinandersetzung bildet das kreative Herzstück des kommenden Camps – sie verbindet Musik, Erinnerungskultur, Empowerment und internationale Jugendbildung.
Gespräch mit Mstislaw Pentkowski, Regisseur mehrerer Brundibár-Produktionen (Russland, 2015–2022), über seine langjährige Theaterarbeit mit Kindern.
Begegnungen, Austausch & Inspiration
Neben der gemeinsamen Programmarbeit war das Seminar geprägt von inspirierenden Gesprächen und fachlichem Austausch:
Gespräch mit Sandra Hildebrandt, Referentin für europäische Jugendpolitik bei der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie – zu Chancen, Herausforderungen und neuen Förderwegen in der internationalen Jugendarbeit.
Besuch der Staatsoper Unter den Linden: Cassandra – eine moderne, beeindruckende Inszenierung mit anschließender intensiver Diskussion.
Kabbalat Shabbat mit israelischen Liedern und dem jiddischen Sänger Karsten Troyke, Schirmherr unseres Sommerprojekts, der auch bei der Abschlussaufführung am 18. August mitwirken wird.
Literarische Präsentation der ersten deutschen Übersetzung des Buches „Das Haus Levi“ von Naomi Frankel (1919 Deutschland – 2009 Israel), vorgestellt von ihrer Biografin Zipora Cochavi-Rainey.
Erinnerung & Inspiration: Rückblick auf das J-ArtEck-Fotoprojekt Berlin durch die Augen von Naomi Frankel – 100 Jahre später (2019), präsentiert von Galina Zernina.
Bei einer gemeinsamen Exkursion lernten die Teilnehmenden bedeutende jüdische Orte im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg kennen – darunter die Synagoge in der Rykestraße, den jüdischen Friedhof sowie weitere geschichtsträchtige Orte. Dabei vertieften wir unser historisches Wissen und reflektierten die Bedeutung dieser Orte im Kontext des Projekts und der gemeinsamen Erinnerungsarbeit.
So viele neue Perspektiven, Ideen, Kontakte und künstlerische Impulse – das Fachkräfteseminar war der perfekte Auftakt.
Die Arbeit am Arts CampUs 2025 ist nun in vollem Gange: mit einem engagierten Team, einem starken inhaltlichen Konzept und einer klaren Botschaft von Kreativität, Erinnerung, Empowerment und internationaler Solidarität.
PS1: Es gibt noch freie Plätze im Arts CampUs 2025 für kreative Jugendliche – jetzt dabei sein!
PS 2: Und nicht verpassen:
Die große Abschlussaufführung am 18. August in einem Berliner Theater – ein musikalisch-theatralisches Erlebnis mit besonderer Geschichte.
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